Bayern zur Römerzeit: neues Standardwerk im Runtingersaal präsentiert

Thomas Fischer, Veronika Fischer und Karlheinz Dietz präsentieren das neue Buch "Bayern zur Römerzeit"

Trotz hochsommerlicher Temperaturen folgten rund 80 Geschichts- und Archäologieinteressierte am vergangenen Montag der Einladung des Verlags Friedrich Pustet und des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg zur Präsentation des Bandes Bayern zur Römerzeit. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, selbst Archäologin, bezeichnete das Buch in ihrem Grußwort als „neues Standardwerk“. Auch Professor Dr. Bernd Päffgen, Vorsitzender der Gesellschaft für Archäologie in Bayern, zeigte sich begeistert von der Neuerscheinung. Im Anschluss an dessen Grußwort stellte das Autorentrio Professor Dr. Thomas Fischer, Dr. Veronika Fischer und Professor Dr. Karlheinz Dietz das Buch vor.

Dr. Thomas Fischer, emeritierter Professor für die Archäologie der römischen Provinzen an der Universität zu Köln, skizzierte zunächst die Genese des Buchs, das sich auf verschiedene Vorgängerpublikationen stützt. Ein vor 120 Jahren im selben Verlag und unter gleichem Titel erschienenes Werk war noch gänzlich den historischen Quellen verpflichtet, archäologische Funde spielten keine Rolle. Dies änderte sich in späteren Publikationen: Die Archäologie konnte sich als Wissenschaft mehr und mehr etablieren. In den 1990er-Jahren hatten die Erkenntnisse über die Römerzeit in Bayern eine solche Komplexität erreicht, dass sie nicht mehr von einer einzelnen Person zusammengefasst werden konnten. Erstmals wurde ein Autorentrio mit der Aufgabe betraut – darunter Thomas Fischer und Karlheinz Dietz, die nun auch für den neuesten Band verantwortlich zeichnen.

Dr. Veronika Fischer, Koordinatorin für die Archäologischen Welterbestätten in Bayern am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, widmete sich in ihrem Kurzvortrag den Römerorten in Bayern. Die meisten Funde sind an Orten entlang des Limes zu verzeichnen, aber auch am Main sowie in der Nähe größerer Städte wie Augsburg oder München – was nicht zuletzt auf eine regere Bautätigkeit zurückzuführen ist, die teils spektakuläre Zufallsfunde zutage gebracht hat. Mit römischen Inschriften als Quellen befasste sich Dr. Karlheinz Dietz, emeritierter Professor für Alte Geschichte in Würzburg. Anhand zahlreicher Bilder zeigte er die Vielfalt dieser Inschriften, sowohl was deren Größe als auch den Zweck und Inhalt betrifft.

Das Besondere an diesem Buch, so Verleger Fritz Pustet in seinem Schlusswort: Es ist wissenschaftlich fundiert und auf dem neuesten Forschungsstand, zugleich aber gut lesbar und damit auch für ein breites Publikum jenseits der Wissenschaft interessant.

 

Foto: Thomas Fischer, Veronika Fischer und Karlheinz Dietz präsentieren das neue Buch „Bayern zur Römerzeit“. (c) Peter Pavlas